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RUMI UND SHAMS

Durch die Begegnung mit dem geheimnisvollen Wanderderwisch Shamsuddin von Täbris lernte Rumi den Erkenntnissen, die er in sich selbst gefunden hatte, zu vertrauen.

Shams war sich der Begrenzungen eines konventionellen Lebens sehr bewusst. Er hat sich von jeder Art Formalismus befreit. Anstatt andere als Beispiel zu nehmen, wandte er sich nach innen, um seine wahre Natur durch Beobachtung zu erkennen.

Nach Jahren der Suche und der Wanderung durch verschiedene Länder des Orients fand er in Rumi eine kongeniale Seele. Rumi widmete Shams eines seiner Hauptwerke, das Divane Shams.  Die Gedichte und Oden sind spontan entstanden und sein Versmass passt auf den menschlichen Herzschlag. Rumi präsentiert Shams als befreiten, als universellen Menschen. Er ist für ihn das Geheimnis der Geheimnisse, das Licht der Sonne und der Erleuchtung. Er war für ihn der, der Einheit hinter der Vielfalt erkannte und wusste, wie Einheit zur Vielfalt wurde.

Shams brauchte keine Form, keine Religion. Er bewegte sich von der Existenz zur Nicht- Existenz und weit jenseits davon. Er war die Perle der Perlen, die Essenz des Lebens für Rumi.  Shams war das Licht des Auges, die Klarheit des Verstandes, die Strahlkraft der Seele und die Erleuchtung des Herzens.

Rumi erfuhr durch seine intensive Beziehung zu Shams auch Konflikte:

Innerlich zwischen dem, was er durch das begrenzte ICH und der kulturell-religiösen Konditionierung verwirklicht hatte und dem Selbst, das in Beziehung mit dem ganzen Universum stand.

Seine mystischen Erfahrungen bewiesen ihm, dass Shams und er 1 Seele und 2 Körper waren. Es war Kommunikation ohne Worte, ein Wunder oder das, was man als außersinnliche Wahrnehmung bezeichnen würde.

Was in Shams Geist vorging, reflektierte sich in Rumis Herz – universelle Liebe, die das ganze Universum vernetzt – die kreative Kraft der Evolution, die den Menschen zu seiner wahren Bestimmung führt.

Rumis Erbe kann von großem Nutzen für die heutige Menschheit sein.  Es ist eine Botschaft, ein Auftrag an die Menschen, wie Shams und Rumi die eigene Dimension der Freiheit, der Liebe, der Toleranz, des Friedens zu erfahren um diese Erkenntnisse mit allen anderen Bewohnern dieses noch immer lebenswerten Planeten zu teilen.

 

 

Christa und Mohammad Eghbal 2015


Kommentare: 1
  • #1

    Esther Näf (Montag, 11 September 2017 09:55)

    Wunderbar spricht mir direkt aus dem Herz - Herzlichen Dank Esther